Klangmassage bei Tinnitus


Treten Ohrgeräusche erstmals anhaltend auf, sollten sie zunächst auf auslösende Ursachen vom HNO-Arzt untersucht und ggf. behandelt werden. Auch können muskuläre Dysbalancen der Hals- und Kiefermuskulatur Ohrgeräusche und Druckgefühle auf den Ohren bedingen.

Das akute Auftreten von Ohrgeräuschen oder auch einer akuten Hörminderung stellt nach aktueller Auffassung keinen Notfall mehr dar, sondern allenfalls einen Eilfall, der innerhalb einer Woche abgeklärt und ggf. behandelt werden sollte, denn die spontane Heilungsrate ist erstaunlich hoch, nämlich 60 - 80 Prozent. Panikmache ist hier unnötig stressfördernd. Vielmehr kann bereits in der Frühphase seines Auftretens auf eine neutrale Bewertung des Ohrgeräusches mit Ruhe und Gelassenheit hingewirkt und somit einer Chronifizierung vorgebeugt werden.

Hier eignet sich neben klassischen Entspannungsverfahren, wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, auch die Peter Hess®-Klangmassage, um einen stressreduzierenden, psycho-vegetativen Ausgleich zu schaffen.

Viele Betroffene, denen es auf Grund ihrer zahlreichen Alltagsaktivitäten schwer fällt, überhaupt einmal „runter zu schalten“, empfinden die Klangmassage als sehr entlastend, zumal sie nicht „schon wieder etwas tun müssen“, sondern einmal passiv sein dürfen.

Die Klangmassage bei störendem Tinnitus ist hilfreich zur:
• Psycho-vegetativen Entspannung
• Aktivierung innerer Ressourcen über das Körpergedächtnis
• Ermöglichung positiver auditiver Referenzerfahrungen
• Förderung der positiven, emotionalen Neuberwertung des Tinnitus im
Sinne einer „Gegenkonditionierung“ zu Erleichterung der Gewöhnung.

Autor: PD Dr. med. Uwe H. Ross, HNO-Arzt und Psychotherapeut.
Entnommen aus: „ÖTL Tinnigramm“, Juli 2007